Zum internationalen Frauentag: Ungenützte Potentiale einst und jetzt
Im vorvorigen Jahrhundert lagen die Potentiale von Frauen hinsichtlich höherqualifizierter Berufe völlig brach.
Heute können Frauen alle Ausbildungsformen wie Männer durchlaufen. Und Frauen nützen dies auch: 54% der inländischen Studierenden an öffentlichen Universitäten sind weiblich.
Bedenklicher Weise werden über zwei Jahrhunderte nach der ersten Promotion einer Frau über ein Drittel von ihnen nach ihrem Abschluss unter ihrer Qualifikation eingesetzt werden. Dafür kann man die Kinderbetreuungspflichten von Frauen oder ihre zusätzlichen Leistungen im unbezahlten Bereich verantwortlich machen.
Ich denke, es liegt an der grundsätzlich schlechteren Bewertung der Leistung von Frauen.
Dabei schlägt noch immer die Geringschätzung des privaten Bereichs durch. Obwohl gerade dort viele Kompetenzen erworben und verfeinert, die die Basis jedes erfolgreichen Unternehmens sind: Kommunikations- und Motivationsfähigkeiten und Organisationsgeschick.
Wir könnten diese Potentiale viel besser nützen, wenn wir jene Bereiche, in denen sie (noch) überwiegend von Frauen erworben werden, genauso gut bewerten, wie den Fußballverein oder den Kartellverband. Das würde auch vielen Männern den Schritt in die Väterkarenz erleichtern. Und unserer Wirtschaft ein zusätzliches Wachstumspotential von mind. 20% ermöglichen.
Die Frauen haben ihren Teil erfüllt. Wann nützen wir alle Chancen, die sich daraus ergeben?