Wandel beim 8. Industriekongress – leider nicht wirklich
Grundsätzlich werden die richtigen Fragen gestellt (unter Anführungszeichen lesen Sie den originalen Aussendungstext):
„Der rasante Wandel der Weltwirtschaft wird also weiter gehen. Genau diesen Wandel stellt der 8. Industriekongress in den Mittelpunkt: Wie geht es mit dem Standort Österreich und Europa weiter? Welche Gefahren drohen produzierenden Betrieben? Und welche Strategien führen zum Erfolg? Können Österreichs Produzenten von der Entwicklung profitieren – und sich weiterhin weltweit behaupten, allen Schwierigkeiten zum Trotz?“
„Die folgenden Experten haben wir für sie eingeladen:
Hans Werner Sinn, Präsident ifo Deutschland zur Weltwirtschaft
Hans Jörg Schelling, Finanzminister
Marcus Osegowitsch, GF Volkswagen Russland zum Produktionsstandort Russland
Wolfgang Hesoun, Vorstandsvorsitzender Siemens AG zum Standort Österreich
Kurt Leidinger, Vorstandsvorsitzender DB Schenker zur Entwicklung in Osteuropa
Christoph Kaml, CFO Palginger AG zum Produktionsstandort China
Stefan Brinskele, GF, Reintegra zum Thema Insourcing-Outsourcing beim „Faktor Arbeit“
Heinz Gärtner, Vorstand Österreichisches Institut für Internationale Politik
Christian Dryes, CEO Diamond Aircraft sum Exportpartner Russland
uvm.“
Wie schon die Jahre davor werden vom Industriemagazin „hochkarätige Vorträge und Diskussionen mit Meinungsbildern und Menschen aus Wissenschaft, Industrie und Politik“ eingeladen – allerdings wieder keine Frauen an prominenter Stelle.
Beim Rückblick des Kongresses vom vorigen Jahr, sieht man auf den Bildern einige Frauen – wie lange dauert es, bis Frauen auch bei Podiumsdiskussionen zum Thema Industrie und Zukunft in merkbarer Zahl selbstverständlich Platz nehmen?
Sehr geehrte Frau Fischer,
wie jedes Jahr, habe ich auch in diesem Jahr bei der Programmierung des Industriekongresses sehr wohl daran gedacht, Frauen einzuladen. Das liegt mir nahe und ich halte es für wichtig. Zuletzt: es kamen nur Absagen.
Wie sie natürlich wissen, ist die Auswahl an Frauen in Führungspositionen in der Industrie äußerst spärlich. Nur wenige Unternehmen in Österreich haben die Vorstände entsprechend besetzt, in der produzierenden Industrie kann ich diese mit der Lupe suchen.
Ich halte ihren Apell für wichtig und richtig, nur bei mir rennen Sie a) offene Türen ein und b) ist meine Erfahrung eben leider die, dass es außder den Infineon Damen wenige Optionen in Ö gibt. Frauen von Siemens kamen nie, Sina Trinkwalder aus D hat mir dieses Jahr abgesagt. So what? Ich stelle mir schon lange die Frage, ob Frauen nur nicht in die Vorstände dürfen oder gar nicht wollen. In einem Land wie Österreich, wo die Familienpolitik noch in den 60er Jahrensteckt, wunder mich das auch nicht. Rund um mich herum gibt es zahllose gut ausgebildete Frauen, die mit Anfang 30 für JAHRE aus dem Berufsleben aussteigen oder sich mit dumpfbackicgen teilzeitjobs zufrieden geben, weil für die Kinder muss man ab dem Mittagessen da sein. Ich selbst bin Deutsche und zweifache Mutter und erlebe die Situation hier in Ö. besonders bitter.
Da wir dieses Jahr noch Platz im programm haben, bitte ich Sie, mir doch frauen passend zum Thema vorzuschlagen: wichtige Kenntnisse: Russischer Exportmarkt bzw. Produktionsstandort für produzierende Industrie, selbiges für China oder eine Frau aus Ö a la Sina Trinkwalder.
ich freue mich über ein Gespräch!
Mit besten Grüßen
Beatrice Schmidt
Leitung Kongresse und Veranstaltungen
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Sehr geehrte Frau Schmidt,
Sie sprechen viele wichtige Punkte an, die wir bei WomenTalkBusiness immer wieder diskutieren.
Bei der Ansprache von weiblichen Führungskräften kann ich Ihnen gerne helfen, als Sofortmaßnahme empfehle ich eine Durchsicht der WomenTalkBusiness-Podiumsgäste-Liste.
Meiner Erfahrung nach ist eine Veranstaltung, die im Marketingauftritt nur Männern Identifikationsmöglichkeiten bietet, für gefragte Managerinnen mit einem übervollen Terminkalender nicht die erste Wahl.
Vielleicht sollten wir den nächsten Industriekongress miteinander organisieren – als Kooperation von WomenTalkBusiness und Industriemagazin.
Bitte kontaktieren Sie mich einfach per E-Mail oder Telefon.
Liebe Grüße
Sabine M. Fischer