Neues Regieren – ein Vergleich
In Sachen Gender-Gleichstellung hat sich die DACH-Region bisher nicht als Vorreiter hervorgetan.
Doch es gibt bemerkenswerte Unterschiede innerhalb des deutschen Kulturraumes.
Bei der deutschen großkoalitionären Regierungsbildung ist aufgefallen, dass Männer Spitzenpositionen aufgegeben haben, um mehr bei ihren Familien zu sein. Und eine Frau, die nicht in der Bundeswehr gedient hat, wird zur Verteidigungsministerin ernannt. Dort will sie unter anderem ihre Erfahrungen als Familien- und als Arbeitsministerin einbringen, um die Armee als größter Arbeitgeber der Bundesrepublik zukunftsorientiert zu positionieren. Darunter versteht sie, u.a. allen MitarbeiterInnen und Führungskräften praktikable Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu geben. Dass dies in zunehmendem Maße auch für Männer ein entscheidungsrelevantes Thema ist, beweisen, wie oben erwähnt, die aus der Regierung ausscheidenden Kollegen.
Auch in Österreich gibt es eine neue große Koalition.
Ihr Ziel ist das Neue Regieren. Zukunftsorientiert natürlich.
In Sachen Gender bedeutet das in der österreichischen Interpretation eine Reduktion des Frauenanteils in der Regierung.
Damit’s nicht ganz krass wird, wurde zulasten der Wissenschaft ein Familienministerium geschaffen.
Das konnte sehr passend alten Traditionen entsprechend mit einer Frau besetzt werden.
Da waren wir schon innovativer.
Als Österreich einmalig in Europa mit einem Mann als Frauenminister aufgefallen ist.