Männer haben keine Lust mehr
… als omnipotente Superhelden gezeichnet zu werden“, denn Klischees reduzieren unsere Welt und unsere Möglichkeiten, erklärt das heterogene Team der deutschen Agentur Pinkstinks und fordert Vielfalt auch in den Werbesujets: Buben sollen auch schwach sein dürfen und Mädchen nicht perfekt gestylt.
Bezeichnender Weise fährt in Österreich gleichzeitig eine pinkfarbene Handelskette eine Kampagne, die zwar erfolgreiche Frauen teilweise mit für Frauen ungewöhnlichen Berufen, wie z.B. Profiboxen zeigt – aber immer perfekt gestylt und mit großteils ebenso stereotypen wie nichtssagenden Statements wie „ich bin frech, weil ich ein Mädchen bin“.
Als Unternehmensberaterin wundert es mich, dass Unternehmen nicht ihre Chancen zum positiven Auffallen abseits von Sexismus und Stereotypen nützen.
Denn der Zukunftstrend der immer stärkeren Individualisierung bietet wichtige Business-Chancen:
Es ist vor allem die zahlungskräftige gut ausgebildete Klientel, die solche modernen Ansätze schätzt und gerne in Unternehmen einkauft, die sich bei ihrer gesamten Unternehmenskommunikation von traditionellen Klischees gelöst haben.
Falls auch Sie Vielfalt in der Werbung unterstützen wollen, machen Sie sexistische Werbung bei https://werbemelder.in/ sichtbar.
Die Werbemotive werden nach drei Kategorien eingeteilt: Sexistisch, Nicht-Sexistisch und Stereotyp.
Dabei wird nach den Kriterien der Doktorarbeit von Berit Völzmann zu geschlechtsdiskriminierender Wirtschaftswerbung, die juristische Grenzen für Sexismus in der Werbung festlegt, sowie nach den Kriterien des Deutschen Werberats vorgegangen.
Sexistisch ist Werbung, wenn sie mit geschlechterbezogenen Klischees arbeitet, wie z.B. ein Autovermieter, der darauf hinweist, Autos auch an Frauen zu vermieten und als Beweis dafür ein Autocockpit zeigt, in dem auf dem Lenkrad Postits mit „Links“ und „Rechts“ geklebt sind.
Ebenso sexistisch ist die Werbung mit einem stark motorisierten Cabrio und der Untertitelung „Damit kommt jeder Mann zu früh.“
Sexismus benötigt also nicht immer nackte Haut – und nackte Haut ist nicht grundsätzlich sexistisch. Die feine Linie wird dort gezogen, wo es um den Zusammenhang zum Produkt geht: Bei den meisten Bademoden gehört nackte Haut zur Produktpräsentation, bei der Werbung für eine Heizung ist der Zusammenhang zu einem erotisch aufgeladen präsentierten Frauenkörper eindeutig sexistisch.
Nicht-Sexistisch sind Werbungen á la „Bei Samenstau schütteln“ von einem Softdrink-Hersteller, weil in dem Sujet niemand eindeutig adressiert wird.
Mit Stereotypen zu werben und damit vorhandene Klischees zu verstärken – wie ausschließlich perfekt gestylte Frauen in der Werbekampagne zu zeigen – ist schlichtweg phantasielos und reduziert auch die Möglichkeiten des Unternehmens in der Werbeflut nachhaltig positiv aufzufallen.