It’s a men’s world – und wo sind die Lösungen?!
Schon Einstein wusste, dass es keine neuen Ergebnisse gibt, wenn man nichts Neues ausprobiert. Und obwohl wir derzeit an Krisen keinen Mangel haben, werden noch immer keine neuen Wege versucht, nicht einmal neue Ansätze diskutiert.
Zuletzt erlebt beim Vienna Congress Com.Sult 2015: Männer diskutieren unter der Patronaz eines Mannes Probleme, von denen auch Frauen massiv betroffen sind – aber es gibt keinen Platz im Programm und keine Vertreterin für die weibliche Perspektive.
Liebe Frau Fischer,
erstens würde ich Sie als Autorin und nicht als Autor bezeichnen 🙂
zweitens habe ich Ihre Einträge via Ladiesjobs.at entdeckt, die mir wegen Kooperation gemailt haben. Im ersten Moment wusste ich nicht, wo es Berührungspunkte geben könnte; ich mache zwar eine Webseite, die dem Namen nach auf Frauen fokussiert ist, doch neben (gesellschaftspolitischen) Frauenthemen (keine Diäten, keine Kochrezepte, keine Mode usw) liegt der Schwerpunkt auf internationaler Politik.
Aber Erfahrungen wie Ihre, die nach wie vor typisch sind, zeigen mir, dass auch meine Erfahrungen für Businessfrauen interessant sein könnten. Vor einem Monat z.B. war ich auch bei einer Veranstaltung mit ausschliesslich männlichen Rednern – in einem Bereich, wo das eh die Regel ist, also „nix Besonderes“. Es war der 2. „Tag der Wehrpflicht“, mit Vertretern heeresnaher Vereine und Politikern, und obwohl es sehr viel konkret zu sagen gegeben hätte (bewusst im Konjunktiv) redeten diese Herren um den heissen Brei herum.
Im Publikum waren wenige Frauen, die wie ich eine „typische Männerveranstaltung“ erlebten. Keiner der Männer – in einem Bereich, wo vermeintlich männliche „Tugenden stets sehr betont werden – nannte den nach der Verfassung verantwortlichen Verteidigungsminister beim Namen. Als ich mich in der Diskussion zu Wort meldete, gab mir der Präsident der Offiziersgesellschaft zu verstehen, dass dies nicht erwünscht sei. Klar, während andere ihre halbe Lebensgeschichte erzählten, hätte ich in wenigen Sätzen zur Sprache gebracht, wo die wirklichen Probleme und deren Ursachen liegen und was zu tun wäre, statt immer nur zu jammern.
Ich habe dann in meinem Bericht auch erwähnt, dass all die Herren nie „Gerald Klug“ sagten und dies als „Minister-ohne-Namen“ und „der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf“ umschrieben (s. http://www.ceiberweiber.at/index.php?type=review&area=1&p=articles&id=3295 ). Es sei noch darauf hingewiesen, dass ich schikaniert werde, weil ich stets Klartext rede – und keiner der Landesverteidiger auf die Idee käme, sich auf meine Seite zu stellen.
Von daher kann ich sagen, dass das Zuschreiben von Eigenschaften an Männer (um Frauen auszuschliessen oder ihnen Befähigung abzusprechen, so im Bereich von Durchhaltevermögen, Disziplin, Sachlichkeit, Objektivität, Teamgedanke….) oft eine Chimäre ist, weil man es auf die Probe stellen muss und es sich in der Praxis, in Handlungen zeigen muss. Ich denke, dass da jede Frau, die sich in einem männlich dominierten Bereich behauptet, weit mehr drauf haben muss als die meisten Männer – egal wo es ist…
Liebe Frau Bader,
vielen Dank für Ihren Bericht aus dem Leben! Das einzige was mir in solchen Momenten Hoffnung gibt, ist, dass mir immer öfter Männer, die so eine Situation, wo eine kluge Frau im Rederecht beschnitten wird, miterleben, sagen, dass sie das gar nicht gut finden. Traurig daran ist, dass wir noch nicht so weit sind, dass diese Männer gleich einschreiten…
Hinsichtlich der „Autorin“ ist dies leider außer meiner Macht – meine IT-Dienstleister haben mir erklärt, dass dies vom Programm so vorgegeben ist und nicht geändert werden kann… mir tut’s auch immer weh, wenn ich hinschaue.
Würde mich freuen, wenn Sie am 24.3. dabei wären – Rederecht garantiert!
Und sehr gerne können Sie bei WomenTalkBusiness am 24.3. mit den Ceiberweibern einen eigenen Info-Tisch haben, um noch mehr Frauen auf Ihre Aktivitäten und Berichte aufmerksam zu machen.
Kontaktieren Sie mich einfach per e-mail oder Telefon.
Liebe Grüße
Sabine M. Fischer