Einfluss-Regeln neu denken, nicht „business as usual“!
Rankings sind beliebt: kurz, knapp, knackig kann die wesentliche Info auf einen Punkt gebracht werden.
Und dieser lautet bei Business-Rankings meist: Frauen spielen nicht mit.
Zuletzt beim Weltwirtschaftsforum in Davos, wo trotz Frauenquote der Organisatoren die Zahl der Teilnehmerinnen gesunken ist. Und Frauen kommen auch nicht vor, wenn ein Netzwerk-Experte überprüft, wer in Österreich den größten Einfluss hat.
Was diese beiden Beispiele gemeinsam haben?
Die Spielregeln werden von Männern gemacht. Und beide führen wenig überraschend zum Ergebnis, dass Männer weiter unter sich bleiben können.
Wie Mann das macht?
Wenn in Davos in einer Delegation von 5 Personen 1 davon weiblich sein soll, dann reduziert man einfach die Anzahl der Delegierten – z.B. auf 4. Problem gelöst.
Wenn man einflussreiche Personen finden soll, dann reicht 1 Top-Job nicht für eine Platzierung, sondern gefordert werden Top-Vernetzungs-Positionen in 4 unterschiedlichen Bereichen gleichzeitig – in Wirtschaft, Kunst/Kultur, Medien UND Politik. Schwierig für Männer, unmöglich für Frauen.
Leider, leider. Aber in Zukunft wird’s schon werden. Bei der nächsten oder übernächsten Frauengeneration. Vielleicht. Mal sehen. Für’s erste kann Mann über Macht und Einfluss weiter diskutieren, wie immer – aus dem Blickwinkel von Männern.
Wie wäre es mit einem Perspektiven-Wechsel? Wie wäre es damit, Macht- und Einflussbereiche mit einzubeziehen, die nicht so männerdominiert sind?
Zum Beispiel: Bildung, Altenpflege, Kinderbetreuung, Alltags-Management. Sie erinnern sich sicher an die Macht, die Ihre Lehrerin über Sie hatte, den positiven Einfluss, den die zuverlässige und geduldige Pflegerin Ihres Vaters auf das Familienleben ausübte.
Wohin die Fixierung auf männliche Domänen führen kann, hat uns das vergangene Jahrhundert ausführlich vor Augen geführt. Es ist an der Zeit, dass wir alle – Männer und Frauen – genauer hinsehen und die Einfluss-Regeln und ihr Ranking neu denken.
So lange nicht alle alle Möglichkeiten wahrnehmen dürfen, so lange werden wir die Probleme, die zu sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Verwerfungen führen und auch den Prviliegierten das Leben vermiesen können, nicht lösen. Wie wichtig die Rolle der Frauen dabei ist, wie sehr die Gleichberechtigung von Frauen in allen Bereichen der Gesellschaft zur Stabilität von Ländern beiträgt, ist unbestritten. Erst Stabilität ermöglicht materielles und emotionales Wachstum.
Kluge Männer wissen das.
Kluge Männer sollten gemeinsam mit Frauen darüber nachdenken und danach handeln.