Bringt Farbe ins Grau – aber achtet mehr auf wirklich Wichtiges!
„Man darf anders denken, wie seine Zeit – sich aber nicht anders kleiden,“ stellte schon die kluge Maria von Ebner-Eschenbach im vorvorigen Jahrhundert fest. Im vorigen Jahrhundert erforschte Pierre Bordieu, Soziologe aus dem elitengeführten Frankreich, die Bedeutung des milieubedingten Sozialen Kapitals inklusive der Beherrschung aller damit verbundenen Codes wie Körperhaltung, Wortwahl, Mode, Schmuck etc. Im 21. Jahrhundert wird die Garderobe von Frauen in Spitzenämtern noch immer mehr diskutiert als jene der Männer, wie z.B. von Die Welt.
Die Frage ist, ob es sich hier nicht um Scheindiskussionen handelt. Denn auch wenn wir immer wieder von Studien bewiesen bekommen, dass hübschere Menschen eher Karriere machen, so kann man z.B. gerade bei Angela Merkel festhalten, dass es eher nicht das Entsprechen des allgemeinen Schönheitsideals oder die besonders geschickte Kleidung gewesen wäre, die sie zur mächtigsten demokratisch gewählten Frau Europas gemacht hat.
Viel eher erfolgsversprechend scheinen mir das Geschick, für andere so nützlich zu sein, dass diese im Gegenzug die eigene Karriere nachhaltig unterstützen. Dies wird nur zu schaffen sein, wenn man in anderen nicht das Gefühl der Bedrohung auslöst. Ob man dies nun im roten oder im grauen Kostüm oder Hosenanzug macht, ist sekundär, solange die wesentlichen Bekleidungscodes der Gruppe eingehalten werden.
Viel wesentlicher ist es, für diesen Balanceakt einen verlässlichen und starken Mentor an der Seite zu haben – und der kann natürlich auch eine Frau sein, wenn sie über den nötigen Einblick verfügt.