Business-Frauen sind 2013 ‚Ready to Go’.
Was sind die nächsten Schritte, damit sie in allen Hierarchie-Ebenen ankommen?
In der abschließenden Podiumsdiskussion im Rahmen des WomenTalkBusiness SYMPOSIUM 2013 für die DACH-Region drehte sich alles um die nächsten nötigen Schritte, damit Frauen in allen Hierarchie-Ebenen ankommen und in den Unternehmen den Männern gleichgestellt sind. Es diskutierten Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek,? Dr. Ariane Asselborn, Makhteshim Agan Industries Europe; ?Mag. Michaela Huber, OMV; ?Cornelia Hulla, GEA Group; Mag. Sabine Nikolay, ORF; ?Dr. Achim Kaspar, CISCO; Dr. Harald Katzmair, fas-research, und DI Leopold Miedl, RHI.
Cornelia Hulla, international erfahrene Human Resources-Managerin aus Deutschland, meint: „Innerhalb der DACH-Region ist es wichtig, voneinander zu lernen. Es gibt immer wieder positive Beispiele und von diesen Best-Practices können auch andere Unternehmen profitieren.“ Allerdings wäre auch Eigeninitiative gefragt: „Es muss Frauen geben, die wollen und auch sagen, dass sie wollen. Und in diesem Wollen müssen sie dann vom Unternehmen gestärkt werden.“
Mag. Michaela Huber ergänzte: „Frauen bringen Leistung und wollen auch als Leistungsträger wahrgenommen werden.“ Gesetzlichen Quoten als vorübergehende Unterstützungsmaßnahme kann sie etwas abgewinnen, denn: „Die so genannten Quotenfrauen werden sich beweisen und damit den Weg für zukünftige Generationen ebnen.“
Allerdings – Frauenförderung stößt nicht ausschließlich auf Begeisterung. So befürchtet Wissenschaftsjournalistin Mag. Sabine Nikolay, dass solche Maßnahmen in letzter Konsequenz nur die Selbstausbeutung von Frauen fördern: „Oft bewirken diese Programme einen Backlash, das haben die Recherchen zu meiner Sendereihe „Mythos Powerfrau“ ergeben. Karriere und Familie und Haushalt: Damit multipliziert sich die Arbeitslast.“ Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek sieht zwar ebenfalls die Doppel- und Dreifachbelastung der Frauen, spricht sich aber trotzdem für Förderprogramme aus, denn: „Keine Frauenförderung ist keine ernsthafte Alternative. Wichtig ist die Schaffung von Rahmenbedingungen, die die Vereinbarkeit aller Lebensbereiche ermöglicht.“, so die Ministerin. Dr. Ariane Asselborn aus der Schweiz und Dr. Achim Kaspar stimmen ihr dabei vollinhaltlich zu.
Als Grund für den geringen Frauenanteil in Führungspositionen wird oft die Teilzeitarbeit genannt. Hier sehen die Podiumsgäste einen deutlichen Änderungsbedarf: Teilzeitarbeit muss aufgewertet werden und sollte kein Stigma sein. „Zwei Teilzeitkräfte können oft mehr leisten als eine Vollzeitkraft, dieses Bewusstsein muss geschaffen werden.“, findet auch die Ministerin.
Der Netzwerk-Analyst Dr. Harald Katzmair sieht in der unterschiedlichen Art und Weise des Netzwerkens eine wesentliche Ursache für die aktuelle Situation der Frauen in Unternehmen. „In der unternehmerischen Realität ist das Beziehungskapital wichtiger als das Humankapital. Männer machen Karriere, indem sie sich vielfältige Netzwerke aufbauen, Frauen sind oft auf einen Mentor oder eine Mentorin angewiesen. Weibliches Netzwerken funktioniert weniger bereichsübergreifend als jenes der Männer, das bringt Nachteile für die Karriere mit sich.“ Daher sieht der Experte eine konkrete mögliche Fördermaßnahme in der Durchführung von Rotationsprogrammen, in denen Frauen gezielt die Chance zum Aufbau von bereichsübergreifenden Netzwerken geboten wird.
Unbestritten ist jedenfalls der konkrete wirtschaftliche Nutzen von betrieblicher Frauenförderung – da ist sich das Podium einig.
Abschließend fasst die Frauenministerin und Gastgeberin des WomenTalkBusiness SYMPOSIUM 2013 Gabriele Heinisch-Hosek noch einmal den wirtschaftlichen Nutzen von Frauenfördermaßnahmen zusammen: „Frauenförderung wirkt und ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für Unternehmen.“